Fahrgastzahlen eingebrochen

Fahrgastzahlen

Mit 70 348 000 Personen hat die Anzahl beförderter Fahrgäste aufgrund der Massnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus im Jahr 2020 um fast einen Drittel abgenommen.

Bis Mitte März 2020 hatten sich die Fahrgastzahlen erfreulich entwickelt. Sie lagen deutlich über denjenigen des Vorjahres. Mit der Erklärung der «ausserordentlichen Lage» am
16. März 2020 durch den Bundesrat sind die Fahrgastzahlen abrupt eingebrochen. Den Tiefpunkt erreichten sie Ende März 2020. Verglichen mit den entsprechenden Wochen der Vorjahre waren noch rund 30 Prozent der Fahrgäste mit Tram und Bus unterwegs. Entsprechend der Nachfrage reduzierte BERNMOBIL ihr Angebot von Mitte März bis Mitte Mai vorübergehend. Bis zum Ende der Herbstferien 2020 stieg die Zahl der beförderten Personen parallel zur Lockerung der Schutzmassnahmen langsam, aber kontinuierlich wieder an. So waren Mitte Oktober wieder rund 80 Prozent der Fahrgäste, verglichen mit der entsprechenden Vorjahresperiode, mit BERNMOBIL unterwegs. Mit dem Beginn der zweiten Corona-Welle sanken die Fahrgastzahlen wiederum auf rund 60 Prozent.

«Ein Jahr Corona»

Entwicklung der Fahrgastzahlen 2020 während Coronapandemie im Vergleich zu den Vorjahresperioden in Prozent

Angebotsveränderungen

Im Dezember 2019 hat BERNMOBIL den Betrieb der neuen Buslinien in der Region Münsingen/Belp aufgenommen. Die Einführung verlief positiv. Das Angebot hat sich bei den Fahrgästen etabliert. Einzelne Schwachstellen im Fahrplan konnten rasch behoben werden.

Die Neuverknüpfung der Trolleybuslinien hat sich im vergangenen Jahr ebenfalls bewährt. Insbesondere hat das zusätzliche Platzangebot der Doppelgelenktrolleybusse auf der neu formierten Linie 20 zu einer Entspannung der Kapazitätsengpässe auf dem Abschnitt Bern Bahnhof–Länggasse geführt. Auf der Linie 10 Köniz/Schliern–Ostermundigen funktioniert das neue Angebotskonzept mit einem 2,5-Minuten-Takt zu den Hauptverkehrszeiten zwischen Köniz Schloss und Ostermundigen Wegmühlegässli seit Dezember 2019 zufriedenstellend.

Per Fahrplanwechsel vom 13. Dezember 2020 hat sich im Wesentlichen einzig die Führung der Buslinie 29 im Gebiet Ried in Niederwangen geändert. Seither erschliesst die Linie 29 auch die neue Überbauung Papillon.

Angebotsplanung

Der nächste grössere Schritt im Angebotsausbau erfolgt 2022. Dann soll die Trolleybuslinie 12 von Holligen bis zum Warmbächliweg verlängert werden. Sie wird die neue Überbauung auf dem ehemaligen Areal der Kehrichtverbrennungsanlage erschliessen.

Für das Tram Bern–Ostermundigen konnte Ende 2020 das sistierte Bewilligungsverfahren von Tram Region Bern beim Bundesamt für Verkehr (BAV) reaktiviert werden. Ebenfalls konnte letztes Jahr die Planung der Verlängerung der Tramlinie 9 von Wabern nach Kleinwabern fortgeführt werden. Zusammen mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt Wabern und der Neugestaltung des Abschnitts Monbijoustrasse-Sandrain wird im Zeitraum von 2025 bis 2028 die gesamte Verkehrsachse Seftigenstrasse inklusive der Traminfrastruktur saniert und neu gestaltet werden.

Um langfristig genügend Abstellfläche für die Tramfahrzeuge sicherzustellen, haben die Stadt Bern und BERNMOBIL die Standortevaluation für ein neues Tramdepot im Westen Berns weitergeführt. Als am besten geeigneter Standort hat sich die «Bodenweid» in Bümpliz erwiesen. In einer Studie prüfen nun Stadt und Kanton Bern gemeinsam mit BERNMOBIL vertieft die Machbarkeit und das Potenzial einer gemischten Nutzung eines Tramdepots mit Sportplätzen.

Der Kanton Bern will auf den Fahrplanwechsel vom Dezember 2021 das Nachtangebot (Moonliner) am Wochenende ausbauen. Ab diesem Zeitpunkt sollen auch die normalen Fahrausweise wie GA, Libero-Abonnemente etc. beim Nachtangebot anerkannt werden. Damit nimmt die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs in Stadt und Region Bern weiter zu.    

Für die Linien von BERNMOBIL liegt zurzeit keine Planung für eine Ausschreibung vor.

Linienlängen