Liebe Leserin, lieber Leser

Das Coronavirus hat auch die Geschäftstätigkeit von BERNMOBIL 2020 wesentlich geprägt. Der Lockdown Mitte März 2020 hat sowohl die Fahrgastzahlen als auch die Verkehrserträge in einer Grössenordnung einbrechen lassen, die kaum jemand vorausgesehen hat. Noch ist nicht absehbar, wann die Fahrgastzahlen und die Verkehrserträge wieder das Niveau vor der Corona-Pandemie erreichen werden. Gleichzeitig waren die Transportunternehmen verpflichtet, stets ein Grundangebot bereitzustellen. Deshalb konnten im Gegenzug keine bedeutenden Kosteneinsparungen erzielt werden.

«Das Coronavirus hat den öffentlichen Verkehr
und auch BERNMOBIL stark getroffen»

BERNMOBIL schliesst die Jahresrechnung 2020 dementsprechend mit einem Verlust von 
19 751 411 Franken ab. Allein die Verkehrserträge sanken 2020 um rund 29,5 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr. Der Jahresverlust 2020 kann durch die vorhandenen gesetzlichen Reserven bis auf einen Betrag von 456 520 Franken in der Sparte Regionaler Personenverkehr gedeckt werden. Dafür wird BERNMOBIL eine finanzielle Unterstützung des Bundes beantragen. Da die Auswirkungen der Pandemie auch das Jahresergebnis 2021 massgeblich beeinflussen werden, wird BERNMOBIL auf erhöhte Abgeltungszahlungen des Kantons Bern und des Bundes angewiesen sein.

Die noch verbleibenden freien Reserven will BERNMOBIL gemäss den Zielen der Eignerstrategie für die Elektrifizierung der Buslinien einsetzen. Obwohl Corona den Klimaschutz kurzfristig in den Hintergrund gedrängt hat, gilt es dennoch, diese Bemühungen weiterzuführen. Mit der Elektrifizierung der Linien 19, 21 und 28, der geplanten Umstellung der Linie 10 von Bern Bahnhof nach Köniz auf Doppelgelenktrolleybusse sowie dem Tram Bern–Ostermundigen wird BERNMOBIL in den nächsten Jahren grosse Schritte hin zu einem klimaneutralen Betrieb machen. Neben eigenen Mitteln sind wir jedoch auf zusätzliche finanzielle Unterstützung angewiesen, um die Buslinien zu elektrifizieren. Deshalb sind wir sehr erfreut, dass sowohl der Kanton Bern als auch der ewb-Ökofonds unsere diesbezüglichen Bemühungen mit massgeblichen Beiträgen unterstützen.

Trotz Corona dürfen wir also auch positiv in die Zukunft schauen. Die Reise in der Stadt und der Region Bern wird künftig nicht nur nachhaltiger, sondern auch angenehmer werden. Mit der Inbetriebnahme der neuen Trams in rund zwei Jahren werden wir über eine komplett barrierefreie und klimatisierte Fahrzeugflotte verfügen. In den nächsten Jahren werden zudem zahlreiche Haltestellen angepasst, um einen niveaugleichen Einstieg in Trams und Busse zu ermöglichen. Dies erleichtert allen Fahrgästen das Reisen, insbesondere aber Menschen mit Behinderungen.

Zusammen unterwegs – wir freuen uns, wenn Sie uns auch in Zukunft die Treue halten.

 

Marta Kwiatkowski
VR-Präsidentin

René Schmied
Direktor